Im April nahm eine Abordnung der Sektion München die Gelegenheit wahr, der Einladung unseres langjährigen Mitglieds Josef Voggenreiter, Inhaber eines Metallbaubetriebes im niederbayerischen Niederalteich, folgend, das Ergebnis eines speziellen Projektes in Augenschein zu nehmen.
Für den Einsatz in einem Freizeitpark im bayerischen Wald galt es einen ausrangierten, kurz vor der Endverwertung stehenden Airbus A319 zu finden und nahezu ‚flugfertig‘ wieder zusammenzubauen um dann Freizeitparkbesuchern als Transportmittel für einen Ausflug von der ‚real Reality‘ in die ‚Virtual Reality‘ dienen zu können.
Wie die auf dem Land- und Luftweg angereisten Besucher erfahren durften, beinhaltete das bereits über 2 Jahre andauernde Projekt zahlreiche, unterschiedlichste Herausforderungen für das Team und stellte kontinuierlich dessen Improvisationsvermögen auf die Probe. Dies war nicht zuletzt auch bedingt wegen der notwendigen Beschaffung vieler rarer Teile. Motoren waren aufgrund der gegenwärtigen Knappheit auf dem Single Aisle Markt auch nicht vorhanden und mussten in Eigenregie selbst gefertigt werden wobei man z.B. mehr Wert auf die Robustheit gegen das Einnisten von Vögeln als gegen Vogelschlag legte.
In Kürze wird man den Airbus nun auf seinen letzten ‚Flug‘ zur Landung in dem Freizeitpark schicken.
Anschließend durften die Besucher noch einen Blick in das im Ortszentrum gelegene, weit über die Grenzen Niederbayerns hinaus bekannte und Enthusiasten der militärischen und zivilen Luftfahrt anziehende ‚Gerhard Neumann Museum‘ (www.f-104.de) werfen.
Der frühere Leiter der Triebwerkssparte von General Electric, aus Deutschland in die USA eingewandert und bekannt geworden als der Schöpfer des J79 Jet Triebwerks, das Jahrzehnte lang als Antrieb für F-104 Starfighter und F-4 Phantom diente, fungiert als Namensgeber. Entstanden ist das private Museum letztlich aus einem Zusammentreffen der beiden Männer vor bald 30 Jahren. Es wurde durch Aufnahme weiterer Ausstellungsstücke wie MiG-21 etc. ständig erweitert und ist weiterhin auf der Suche nach interessanten Ausstellungsstücken. Nicht zuletzt ist es ein großer Wunsch seines Inhabers zukünftig auch ein Eurofighter EJ200 Triebwerk ausstellen zu dürfen. Außerdem ist das Museum Mittelpunkt für die dort regelmäßig stattfindenden Treffen der ehemaligen Mitglieder der ‚Cactus Starfighter Staffel‘.
Beeindruckt durch das Gesehene und die vielen neuen Informationen machten sich die Besucher auf die Rückreise und konnten noch kurz vor Betriebsschluss am Ausgangspunkt der Reise wieder landen.
(Text & Fotos: K.- J. Schmidt/Voggenreiter)