Anlässlich eines Vortrages über die Transall hat die Sektion München erneut das Angebot des Deutschen Museums in München wahrgenommen, diesen Vortrag am 06.07.2024 im Otto-Lilienthal-Saal der Flugwerft Schleißheim zu halten, um die Informationen aus dem Vortrag einem noch breiteren Publikum zugänglich zu machen. Bei der vom Museum professionell und tatkräftig unterstützten Veranstaltung bestand auch die Gelegenheit anschließend das dortige Ausstellungstück zu besichtigen und diverse Fragestellungen direkt am Objekt erörtern zu können.

Das Außen-Exponat mit der Kennung 50+64 war bis zur Außerdienststellung des LTG 61 im Jahr 2017 in Penzing/Landsberg stationiert und wurde am 15.10.2018 per Flug nach Oberschleißheim überführt.
Herr Stabshauptmann a.D. Peter Dörnach, welcher selbst viele Jahre lang das bewährte, sehr erfolgreiche und in deutsch-französischer Gemeinschaftsarbeit entstandene, mittlere Transportflugzeug C-160 Transall als Pilot bei der Bundeswehr geflogen ist, berichtete aus erster Hand über die Entstehungsgeschichte der „Trall“. Er verglich sie mit anderen, gängigen Transportern wie der C-130 Hercules und stellte schließlich deren konstruktive Besonderheiten und spezielle Fähigkeiten wie den steilen, spiralartigen unter Bedrohung durchgeführten Steilsichtanflug auf Außenlandeplätze wie in Afghanistan vor, wo sich die Transall in ihrem Element zeigte. Sein selbsterklärtes Ziel, dem Publikum bisher kaum oder gar nicht bekannte Informationen über die „Brummelbiene“, wie die verständliche und anschauliche Demonstration des „Spagats“ zwischen Reichweite und mitgeführter Nutzlast und die oft nicht ausreichende durchschnittliche Reiseflughöhe, um über den Wolken und somit außerhalb von Vereisung fliegen zu können oder der rustikale Selbstbehelf bei platten Reifen, konnte er mit seinem Vortrag definitiv übertreffen.

Zum Schluss erörterte er an Beispielen was der Afghanistan-Einsatz dem Flugzeug und seinen Besatzungen alles abverlangt hat. Er verzichtete auch nicht auf die Sorgen und Nöte der damaligen Besatzungen, verursacht durch das Manko im Einmotoren-Flugbetrieb oder die Auswirkungen von Eisansatz im Fluge, hinzuweisen. Am Objekt selbst löste der Anblick der am Rumpf aufgenieteten Verstärkungen, auf denen zahlreiche „Treffereinschläge“ von abgelöstem Eis der Propeller zu sehen waren, Erstaunen beim Publikum aus. Die Luftschraube der Transall war zu deren Einsatzzeit mit einem Durchmesser von knapp 5,5 Metern damals die größte in der westlichen Luftfahrt.
Schmidt/Dörnach